Cistus incanus, die Zistrose
Aktualisiert: 22. Okt. 2020
Virenabwehr aus der Natur

Die Zistrose ist eine beeindruckende Pflanze die bereits in der Antike als Heilpflanze genutzt wurde. Erste Erwähnungen gehen zurück bis in das 4. vorchristliche Jahrhundert. Besonders bewährt war die Zistrose als Heimittel bei Erkältungen, Verletzungen oder einfach als Tee, der als wohltuender Aufguss zubereitet wurde.
Dieses alte Heilwissen geriet leider über lange Zeit in Vergessenheit.
Erst im Jahr 1999 wurde sie zur europäischen Heilpflanze des Jahres gewählt, neu entdeckt und erfreut sich seitdem eines immer größer werdenden Interesses. Absolut berechtigt, da diese kleine rosafarbene Pflanze ein wahres Wunderwerk an heilenden Wirkungen für uns bereit hält.
Überlebenskünstler
Botanisch gesehen ist die Zistrose gar keine Rose im eigentlichen Sinn, sondern bildet eine eigene Gattung, die sogenannten Zistrosengewächse. Sie wächst im Mittelmeerraum, in den sonnigen Macchia Landschaften auf trockenen, steinigen Flächen und ist ein wahrer Überlebenskünstler.
Sie ist unglaublich anpassungsfähig, so klappt sie bei Trockenheit einfach ihre herrlichen rosafarbenen Blüten ein und wartet auf den nächsten Regen.
Die graubehaarten Blätter sondern ein Harz ab, genannt Labdanum, welches einen betörenden aromatischen Duft verströmt und reich an Polyphenol ist. Die Zistrose gehört zu den polyphenolreichsten Pflanzen Europas und darin liegt auch ihre Besonderheit, denn sie ist sozusagen ein kleiner Alleskönner.
Der kleine Alleskönner
Die Zistrose hat nicht nur eine antivirale, sondern auch eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung, d.h. ihre Polyphenole können direkt am Ort der Entzündung wirken, z.B. im Mund/ Rachenraum, bei Erkältungs- und Grippeerkrankungen, bei Wundheilung oder Hautkrankheiten.
Viren können nicht andocken
Polyphenol ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der für Menschen und Tiere als gleichermaßen gesundheitsfördernd gilt und durch seine antivirale Wirkung dafür sorgt, dass Viren nicht mehr an unseren Körperzellen andocken können.
Denn jeder Virus braucht eine Wirtszelle um sich zu vermehren. Das Polyphenol in der Zistrose umhüllt die Viren, verhindert damit dass sie an unsere Schleimhautzellen (z.B. im Mund oder Rachen) anbinden und verringert somit die weitere Ausbreitung einer Infektion, im Prinzip wie ein Infektblockade.
Gerade zur jetzigen Coronazeit ist die Zistrose daher ein naturheilkundlicher Schatz, der sich großer Beliebtheit und Nachfrage erfreut.
Anwendung und Darreichungsformen
Als Teezubereitung, 2 Esslöffel Zistrosenblätter mit einem Liter kochendem Wasser aufgießen und 5 Minuten ziehen lassen. Es können auch andere Kräuter dazu gemischt werden z.B. Zitronenmelisse, Verbene, Pfefferminze etc. Der Geschmack ist aromatisch und herb.
Zur innerlichen Anwendung gibt es alle möglichen Präparate, z.B. Lutschtabletten, Kapseln etc. und es ist immer eine gute Idee sich dazu in der Apotheke des Vertrauens beraten zu lassen.
Allerdings ist die frische, natürliche Kraft der Zistrosenblätter im Tee nicht zu überbieten! Daher sollte man diesen auch bei der Einnahme von Tabletten o.ä. begleitend trinken.
Die Zistrose im Garten - das Flair des Mittelmeers
Die mediterranem Halbsträucher können auch bei uns im Beet und vor allem als Kübelpflanze genutzt werden, sofern der Boden durchlässig und der Standort geschützt ist. Für den Winter braucht diese Pflanze dann allerdings einen guten Schutz, z.B. mit einer dicken Schicht Herbstlaubmulch. Topfpflanzen überwintern am besten hell in einem unbeheizten Raum oder Wintergarten. Gedankt wird es Ihnen nicht nur mit dem fantastischen Duft der Zistrose, der einen direkt an das Mittelmeer versetzt, sondern auch mit den zahleichen, zarten an Pergament erinnernden Blüten.